Aus unserer Vereinsgeschichte:
Es war einmal…
Unser Anfang als Laienspielgruppe im Mehrzweckraum der evangelischen Emmausgemeinde, Neusäß:
Die Schauspielgruppe ist seit 1975 aktiv. Unsere ersten Anfänge sahen folgendermaßen aus:
Im Mehrzweckraum der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde wurde regelmäßig geprobt. Dazu mussten erst die Kirchenstühle beiseite geräumt und die Bühnenaufbauten aus dem Keller heraufgetragen werden. Die Bühnenfläche wurde jedesmal abgeschritten und mit einem zusammengeknoteten bunten Stoffband angedeutet. Erst zur Generalprobe wurden dann vom Bauhof ausgeliehene Scherenpodeste aufgebaut. Der Bühnenaufbau beschränkte sich dementsprechend selbstverständlich auf das unbedingt Notwendige.
Besonders gelungene Produktionen aus dieser Zeit: Im „Tagebuch der Anne Frank“ (1985) ergab sich eine besonders beklemmende Atmosphäre dadurch, dass das Publikum hinter den gleichen Türen gefangen war, die auch für die im Stück eingeschlossenen Familien ins Freie führten. Die einfache Geschichte „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder (1986) kam den primitiven Bühnenverhältnissen besonders entgegen.
Die Thematik des letzten Stückes, welches im Kirchenraum aufgeführt wurde, hatte fast prophetischen Anspruch: „Die Spielverderber“ von Michael Ende (1990) zeigten Menschen, die untergehen müssen, weil sie unfähig sind, solidarisch zu handeln.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Neusässer Stadterhebung 1988 weihte die Schauspielgruppe die Bühne in der neuen Stadthalle mit „Der Talisman“ von Johann Nestroy erfolgreich ein. Diese vier Aufführungen auf einer richtigen Bühne vor rund 1200 Zuschauern setzten Überlegungen in Gang, sich um eine eigene Spielstätte zu bemühen. Deshalb wurde 1989 aus der Laienspielschar ein Verein.
Ab 1989: Wir sind jetzt die Schauspielgruppe Neusäß e.V. mit Heimat in der Aula der Grundschule bei St.Ägidius:
1989 wurde, wie gesagt, aus der Laienspielschar die „Schauspielgruppe Neusäß e.V.“, denn nur so sah sich die Stadt Neusäß in der Lage, uns Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, wofür wir den Verantwortlichen sehr dankbar sind. Im Sommer 1990 fand der Umzug in die Aula der Grundschule bei St. Ägidius in Neusäß statt. Der daneben liegende ehemalige Fahrradkeller wurde der Gruppe als Fundus und Werkstatt überlassen.
Bei Belegung der Aula für die zahlreichen Proben, Erarbeitung der Bühnenbilder und Aufführungen sowohl der Erwachsenen- als auch der Kinder- und Jugendgruppen muss natürlich an erster Stelle auf die Belange der Grundschule und zweitens auch auf die Musik- und Singschule Rücksicht genommen werden. Aufgrund frühzeitiger und verständnisvoller Abstimmung zwischen den jeweiligen Leitern funktioniert diese Zusammenarbeit erfreulich gut.
In die Aula war vom Bauhof ein feststehendes Podest auf Portablen eingebaut worden. Die Ausgestaltung der Guckkastenbühne sowie die Anschaffung und Aufhängung der Beleuchtung blieb Aufgabe des Vereins und wurde in einer großen Gemeinschaftsaktion bewältigt.
Im Frühjahr 1996 schaffte die Stadt Neusäß gepolsterte Stühle an, die sich fest miteinander verbinden lassen. Ebenso wurde im Bühnenbereich ein Fenster eingebaut, das sich nach außen öffnen lässt, dort geht es ebenerdig weiter. Von der Bühne aus ist das Fenster über eine Treppe zu erreichen und dient als Notausgang. Damit sind die feuerpolizeilichen Auflagen erfüllt, und die Gruppe hat endlich die Möglichkeit, einen Spieler auftreten zu lassen, der vorher vom Publikum noch nicht gesehen wurde. Das Handicap unserer Bühne besteht nämlich darin, dass diese nur vom Zuschauerraum aus betreten und wieder verlassen werden kann. Bislang fand aber unsere 1. Vorsitzende und Spielleiterin Sigrid Ihlenfeldt jedesmal eine pfiffige Lösung für dieses Problem.
1997 ergänzten wir unsere Bühne durch einen farblich zu den Besucherstühlen passenden Samtvorhang mit Ziehvorrichtung. Zur Krönung entstand im Jahr 1999 ein separater Beleuchtungsraum. Dazu wurde die rückwärtige Wand der Aula durchbrochen und ein Kämmerchen gemauert, der Platz dafür wurde vom Eingangsbereich abgezwackt. Heuer überarbeiteten und bereicherten wir unsere Beleuchtungsanlage, um die inzwischen sehr aufwendige Bühnenausstattung ins richtige Licht setzen zu können.
Viele helfen zusammen, damit das Bühnenbild, die Bühnentechnik, die Requisiten, die Kostüme möglichst perfekt sind. Und die Spieler treffen sich 2-3 mal wöchentlich für ungefähr drei Stunden zum Proben. So entstehen die mal ernsten und mal heiteren Inszenierungen, die in Neusäß und im Augsburger Raum ein stetig wachsendes Stammpublikum erfreuen.